Schnittmuster abpausen

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Schnittmuster abpausen

Heute will ich dir zeigen, wie du eine bestimmte Größe, die du haben willst, von deinem Schnittmuster abpausen kannst.

Wieso abpausen denkst du dir vielleicht. Die Antwort ist ganz einfach. Wenn du einen Schnittbogen aus einer Zeitschrift angesehen hast, ist das vielleicht gleich ersichtlich, aber bei einem Fertigschnitt?

Wenn du lese faul bist, kannst du das Ganze auch als Video anschauen. Hier der Link dazu.

Schnittbogen einer Zeitschrift

Schnittmusterbögen aus Zeitschriften sind meist sind so konzipiert, dass sie auf beiden Seiten oder sogar überschneidend abgebildet sind, um Platz zu sparen. Wenn du jetzt einen Schnitt ausschneidest, kann es gut passieren, dass gleich mehrere Schnitte kaputt sind, da die Schnittteile sich ja überlappen.

Einzelschnitte

Bei Einzelschnitten, auch Fertigschnitte genannt, ist es nicht ganz so gravierend. Die einzelnen die Schnittteile liegen da nämlich nebeneinander auf dem Bogen in verschiedenen Größen. Wenn du eine Größe 36 ausschneidest und später z.B. für eure Freundin eine Größe 38 nähen willst, hast du diese weggeschnitten. Das Abändern ist auch nicht mehr so einfach, falls es nicht mehr passt. Somit kannst du den Schnitt nicht mehr verwenden. Ist es ein Onlineschnitt, kannst du diesen zwar nochmals ausdrucken und zusammenkleben, aber das ist ganz schön zeitaufwendig.

Da ist das Abpausen schon einfacher. Deshalb will ich dir hier die gängigsten 2 Techniken zeigen, wie du den Schnitt abpausen kannst, ohne den kompletten Schnittbogen zu zerstören.

Beginnen wir mit der Auswahl der Körpermaße. Die unterschiedlichen Linien der Maßtabelle zeigen dir, welche Linie auf dem Schnitt abgepaust werden müssen. Wenn ich jetzt z.B. Größe 36 verwenden will, benötige ich diese Linie. Die kleinen Zahlen auf dem Schnittbogen helfen mir bei der Liniensuche.

Methode 1: Transparentes Papier auf den Schnitt legen und Schnittmuster abpausen.

Meiner Meinung nach die einfachste und schnellste Technik. Dazu gibt es verschiedene Materialien. Ich zeige dir diese Technik mit Seidenpapier. Dieses gibt es im Nähladen zu kaufen.

Lege dazu das Seidenpapier mit der stumpfen Seite nach oben auf den Schnitt. Wenn du eine lange gerade Kante hast, lege das Seidenpapier dort an, somit sparst du dir schon einmal eine Linie. Beschwere das Papier mit Gewichten oder steckt es mit Nadeln fest, damit es nicht verrutsch. Mit einem Stift z.B. einem Bleistift zeichnest du jetzt alle Linien nach. Ein Lineal für gerade Linien hilft dir beim Nachzeichnen.

Versuche alle Linien und Markierungen möglichst genau zu übertragen. Auch Informationen wie der Fadenlauf, Abnäher, Knipse, der Stoffbruch, Schnittlinien usw. dürfen nicht fehlen. Schreibe auf deinen Schnitt auch die Größe und den Namen deines Schnittes und welches Schnittteil es ist. Die Info, ob die Beschnittzugaben dazu kommen oder schon im Schnitt mit inbegriffen sind, sollte unbedingt mit drauf geschrieben werden.

Überprüfe nochmal in der Schnittübersicht (Zuschnitt) der Anleitung, ob alle Markierungen, die zum Schnitt gehören, eingezeichnet sind.

Wenn alles eingezeichnet ist, kannst du die Teile ausschneiden. Nimm dafür eine Papierschere. Deine Schneiderschere bitte nur für Stoff verwenden, sonst wird diese ziemlich schnell stumpf und das wäre schade darum.

Alternativen zum Seidenpapier sind z.B. Malerfolie, Kopierfolie, Backpapier, Butterbrotpapier oder Architektenpapier. Die Technik bleibt die gleiche wie gerade mit dem Seidenpapier erklärt. Bei ein paar der Materialien braucht ihr dann aber noch einen Folienstift bzw. einen Wasserfesten Stift.

Methode 2: Schnittmuster abpausen mit Kopierrad und/oder Kohlepapier

Bei dieser Methode wird das Schnittpapier unter den Schnitt gelegt. Dazu könnt ihr z.B. Packpapier oder z.B. eine alte Schreibtischunterlage verwenden.

Mit dem Kopierrad ziehst du einfach die Linien des Schnittes nach. Mit den Zacken des Kopierrädchens drückst du die Konturen des Schnittes auf den leeren Papierbogen darunter. Pass aber auf, dass du nicht zu fest drückst, um nicht den Tisch darunter zu zerstören oder lege noch eine Unterlage darunter. Mit einem Stift solltest du alle Linien nachziehen, da sonst die Linien nur sehr leicht zu sehen sind. Übertragt wieder alle Markierungen wie schon bei der Seidenpapier Methode erwähnt. Ist alles übertragen, kannst du die Schnittteile wieder ausschneiden und verwenden.

Statt dem Kopierrad kannst du auch Kohlepapier zwischen Schnittpapier und Schnitt legen und mit einem Stift die Linien nachziehen.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Beitrag helfen. Falls du Fragen hast oder uns noch andere Möglichkeiten erzählen willst, schreib sie mir doch einfach unten in die Kommentare.

Bis bald,

eure Jaqueline

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