Der Fadenlauf
Ihr habt euren ersten Schnitt in der Hand und wollt loslegen? Doch schon stellt sich die Frage, was ist der Fadenlauf. Der Pfeil auf dem Schnittmuster zeigt die Richtung des Fadenlaufs an. Aber was bedeutet das auf dem Stoff? Damit das Kleidungsstück gelingt, sollte man sich mit wichtigsten Begrifflichkeiten auseinandersetzen. Die Eigenschaften des Stoffes beeinflussen den Fall des Stoffes. Beachtet man dies nicht, können die Seitennähte wellig werden oder sich verziehen, selbst der Saum könnte schief werden, obwohl man gerade geschnitten hat. Wie das Schnittmuster gelegt werden muss, bestimmt der Aufbau des Stoffes. Man unterscheidet die 3 folgenden Arten: Webstoffe, Maschenware und Stoffe ohne Fadenlauf.- Gewebte Stoffe bestehen meist aus zwei Fadensystemen: Den Kettfäden und den Schussfäden. Die Kettfäden sind für die Länge des Stoffes verantwortlich. Die Schussfäden werden waagrecht dazu abwechselnd über und unter den Kettfäden gefädelt. Die Webkante ist die feste Kante an der Längsseite des Stoffes und läuft parallel zum Fadenlauf. Der Querfadenlauf ist rechtwinklig zum Fadenlauf, der schräge Fadenlauf verläuft im 45° Winkel zu den geraden Kanten. Die meisten Kleidungsstücke werden im Längsfadenlauf geschnitten, da die Kettfäden am stabilsten sind. Der Stoff dehnt sich somit kaum. Im Querfadenlauf ist der Stoff dehnbarer. Am meisten dehnbar ist der Stoff im 45° Winkel. Um eine bessere Passform zu erreichen, werden manche Teile in Querrichtung wie z.B. Ärmelbündchen (Ansatznaht wird so stabiler) oder Schulterpassen geschnitten.
- Maschenware (auch Strickstoffe genannt) besteht aus einem Faden, der aus vielen ineinander verschlungenen Schlingen gebildet wird, wie z.B. Single Jersey. Es gibt aber auch komplexere Formen aus mehreren Garnen. Auch bei Maschenware ist der vertikale Verlauf der Schlingen der Fadenlauf. Horizontal bzw. quer zum Fadenlauf ist der Querfadenlauf. Stoffe mit Maschen sind dehnbarer als Webware.
- Stoffe ohne Fadenlauf können z.B. Filz, Leder, Kunststoff, Tüll oder Vlieseinlagen sein. Bei diesen Stoffen legt man die Schnittteile so, dass man möglichst wenig Stoffabfall produziert.