Reißverschluss wellt sich?

Reißverschluss wellt sich? Was tun?

Kennst du das auch? Du bist fast fertig – nur noch der Reißverschluss. Aber was passiert da? Der Reißverschluss wellt sich und es sieht einfach nur blöd aus, obwohl der Rest so gut geworden ist? Dann lese dir diesen Beitrag durch für Tipps und Tricks, um einen schön eingenähten Reißverschluss zu erhalten.

 

Weshalb geschieht das, dass sich der Reißverschluss nach dem Einnähen oder dem Waschen wellt?

Meistens ist das Problem, dass die Länge vom Stoff und dem Reißverschluss nicht gleich ist.

 

Vorwaschen und Bügeln

Stoff und Reißverschluss können beim Waschen einlaufen. So kann es sein, dass du den Stoff z.B. vorgewaschen hast, den Reißverschluss aber nicht. Wäscht du dann das genähte Stück, geht auch der Reißverschluss ein und es passt nicht mehr.
Außerdem heißt es immer, bügle den Stoff bevor du die Teile ausschneidest und nähst. Das solltest du nicht nur machen, weil du das Einlaufen dabei verhindern kannst, sondern auch, weil dieser falten nach dem Waschen hat und somit das Teil nicht richtig ausgeschnitten wird. Bügle den Reißverschluss dabei auch mit. Achte dabei aber darauf, dass du die Zähnchen nicht mit bügelst, da diese schmelzen können, wenn es zu heiß ist.

 

Stütznaht oder Nahtband

Ist der Stoff elastisch und der Reißverschluss fest, ist ein wellen quasi schon Vorprogrammiert. Du kannst den Stoff aber nach dem Waschen und Bügeln stabilisieren z.B. mit einem Nahtband. Dieses wird auf die linke Stoffseite gebügelt. Lasse es danach etwas abkühlen. Neben dem stabilisieren schützt es vor dem ausfransen des Stoffes.

Hast du kein Nahtband zur Hand, kann auch eine Stütznaht helfen. Gerade bei Fleecestoffen und Walkstoffen kann diese wunder wirken. Nähe einfach im Nahtzugabenbereich eine gerade Naht entlang der Kante. Um noch mehr Stabilität zu erhalten kannst du auch beides kombinieren.

 

Nähfußdruck, Nähfuß oder Differentialtransport

Werden zwei Stofflagen nicht gleichmäßig transportiert, wird gerne ein Obertransportfuß eingesetzt. Durch seine spezielle Zahnung verhindert er ein verschieben der Stofflagen. Hast du keine Obertransportfuß zur Hand, kannst du versuchen den Nähfußdruck zu reduzieren. Schaue dazu gerne in die Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine und stelle nach dem Nähen wieder die alte Einstellung zurück.
Manche Nähmaschinen sind mit einem Differentialtransport ausgestattet. Bei dehnbaren Stoffen kann dieser auf „Einhalten“ gestellt werden. Teste diese Einstellung am besten an einem Probestück.

 

Stretch-Stich

Bei Stretchstoffen kannst du auch mal versuchen, deinen Reißverschluss mit einem Zickzackstich einzunähen.

 

Stecken, Heften oder Kleben

Oft denkt man sich, das muss ich doch nicht stecken, das geht auch so. Doch manchmal hilft dir diese extra Arbeit extrem. Das Stecken oder Heften verhindert das verrutschen und dehnen des Stoffes. Unterteile dafür am besten die Nähstrecke in Teile z.B. die Hälfte und Viertel.

Für das Heften benötigst du Nadel und Faden. Steche dann gleichmäßig rechts und links ein und verbinde die Materiallagen miteinander.

Eine weitere Alternative ist das Kleben z.B. mit Wondertape, also doppelseitigem Klebeband. Diese kannst du immer wieder lösen und neu justieren, wenn es noch nicht ganz so passt. Diese benutze ich gerne bei Stoffen die nicht geheftet werden sollen z.B. Kunstleder. Dort würde man die Einstiche sehen. Nutze beim Nähen eine Anti-Glue-Nadel, wenn du doppelseitiges Klebeband verwendest. Diese ist beschichtet, somit verringert sie die Klebe-Rückstandsbildung an der Nadel. Du kannst aber deine Nadel auch ab und zu mit Nagellackentferner abwischen, wenn du merkst dass es nicht mehr richtig Näht.

 

Reißverschluss lieber kürzer als der dehnbare Stoff

Wie schon erwähnt, liegt die Wellenbildung oft daran, dass der Reißverschluss länger wie der Stoff ist. Bei sehr dehnbaren Stoffen kannst du den Reißverschluss dementsprechend 10 – 15% kürzer machen wie den Stoff. Teile den Reißverschluss und den Stoff in gleichmäßige Strecken.

 

Weitere Tipps:

  • Wie du merkst ist vorbereiten das A und O beim Reißverschluss nähen. Nimm dir dafür Zeit und mach es nicht schnell schnell noch am Abend, sondern mit Konzentration und ohne Stress am nächsten Tag.
  • Der Reißverschluss sollte auf beiden Seiten gleich eingenäht werden, also entweder von oben oder von unten. Nähst du einmal von oben und die zweite Seite von unten verschiebt sich der Reißverschluss ganz leicht und das sieht nicht gut aus!

Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß und Erfolg beim Reißverschluss einnähen.

Deine Jaqueline von Maker Mauz